ie- (verbal gewöhnlich
ìe -, nominal auch
iẽ -), untrennbares Präfix,
A) in verbalen Zusammensetzung, ein -, hinein -, herein -,1) rein lokal:
ieiet tur iekšā LP. VI, 735
"geht dort hinein." (Auf der lokalen Bedeutung beruhen auch Verben wie
ieteikt, einraunen, anpreisen; iegaumēt, begreifen; iemigt, einschlafen n. a.);
2) in der Bedeutung des Beginnens: ielaist mucu, ein Fass anzapfen; iegriezt maizi, Brot anschneiden;3) das Geraten in eine Stimmung od. in einen Zustand bezeichnend, z. B.: iesirgt, krank werden; slimība ieilgst, die Krankheit wurzelt sich ein; ieskābt, anfangen sauer zu werden;4) eine zeitliche oder quantitative Einschränkung der Handlung bezeichnend: viss mežs iešņācies LP. VII, 1, 27,
der ganze Wald habe (für eine kurze Zeit) zu brausen angefangen; ierūkties, etwas donnern;5) zur Perfektivierung des Verbaldegriffs:
iemācīties, erlernen;B) in nominalen Zusammensetzungen:
1) Verbindungen der Präposition mit der regierten Kasusform:
ieruocis, Werkzeug;
ienāši, die Kruppe (Pferdekrankheit);2) attributiv:
ieleja, Tal; iemulda, muldenförmige Vertiefung;3) einschränkend: iekrēsliņā Treiland Nar. p. No 436,
in (nicht voller) Dämmerung; ieskābs, säuerlich u. a.
[In der letztern Bedeutung gebraucht MSil. - auch vor Verben - iẽ -, z. B. iẽlietāt "dann und wann (ein neues Werkzeug) gebrauchen" (neben iêlietāt 2 "benutzend brauchbar machen"); iẽlabêt "eine Tendenz zum Gutwerden zeigen" (neben iêlabêt 2 "gut werden"); iêduzêt "ein wenig verschimmeln" (neben iêduzêt "ein wenig verschimmeln" (neben iêduzêt 2 "verschimmeln (perfektiv)". Auch in Dunik komme vor Verben auch iẽ - vor. - Zu apr. en, li. į̃, germ. in, gr. ἐν "in" u. a.; vgl. Le. Gr. 503 f.]Avots: ME II,
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