Ūsiņš,
1) der Bienengott St.,
(mazais Ūsiņš) Krönw. n. U. (aus Kurland);
2) eine Art Pferdepatron: Ūsiņam (Var.:
Jurīšam) gaili kāvu . . ., lai tas manus zirgus gana BW. 30057, 1.
ei, Ūsiņ, labais vīrs, jāj ar mani pieguļā! 30054.
par kalniņu Ūsiņš jāja ar akmiņa kumeliņu 30063;
3) Ūsiņi Südlivland bis Kreuzb. n. U. und Mag. XVI, 2, 8, Etn. II, 82, (mit
û) Annenhof (bei Mar.), Golg., Kr., Sessw.,
Ūsiņš Laud.,
Ūsiņa (mit
û Annenhof [bei Mar.], Golg., Sessw.)
diena Etn. II, 82; BW. III, 1, S. 319,
der Georgitag (23. April); Ūsiņdiena (mit
û- ) Saikava,
der Tag vor Georgi: nuo Ūsiņa līdz Miķeļa BW. 14087, 9.
atnāca pie mums Ūsiņuos (zu Georgi) Sessw. u. a.
Ūsiņu (mit
û-) mieži Kalz., Kreuzb.
"Georgi- Gerste". Nach L. ist Ūsiņs (sic!) St. Jürgen (Georg). Das hier vorliegende Material spricht fūr die Angabe Langes, dass Ūsiņš der heilige Georg ist. Dass er ein Pferdepatron ist, kommt wohl daher, dass man am Georgitag die Pferde zur Nachthütung zu bringen anfängt, s. BW. IV, S. 292. Und falls die Letten den heiligen Georg mit einem Schnurrbart dargestellt gesehen haben (einen Schnurrbart hat er z. B. bei W. Auer Heiligen Legende2 S. 228), so dürfte J. Müthel Recht beha1ten, wenn er (s. Mag. XVI, 2, 10 und XX, 3, 5 und 71 Ūsiņš (Ūsenis, Ūsainis) als den "Schnurrbärtigen" deutet; zur Bildung vgl. plaukstiņi (plauksteņi, plaukstaiņi) "Fausthandschuhe" (cimdi ar plaukstām). In diesem Fall muss dle Ansicht (s. RKr. XIV, 134 ff.), dass Ūsiņš auf dem r. Усень beruhe, aufgegeben werden. Wenn in Golg, u. a. Ūsiņš mit û- neben ùsas 2 "Schnurrbart" gesprochen wird, so ist entweder das ù 2 eine Neuerung für û, oder man hat ehedem *ūsās mit betontem, akutiertem ū neben *Ūsinīs mit betontem ī gesprochen. Am ehesten ein "Schnurrbärtiger" ist auch der Gesindename Ūsiņš Lvv. I, 67 und 68 (mit û), II, 6 und 25 (mit û 2), I, 79 (mit ù 2), 45 und 71.Avots: ME IV,
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