aizšķaudīt

àizšķaũdît, auch -êt, bezeichnet das ominöse Niesen, durch Niesen die Vorbedeutung, dass etwas Gehofftes oder Gefürchtetes geschehen werde, das Erwartete gleichsam verniesen Mag. III, 1, 85. Im Kandauschen u. Tukumschen

1) die Erfüllung einer im gegebenen Augenblick ausgesprochenen Hoffnung wegniesen:
viņš aizšķaudēja, tas nepiepildīsies;

2) eine Behauptung als unwahr bezeichnen:
viņš aizšķaudēja; tas nav tiesa, kuo tu sacīji, also das Gegenteil von dem deutschen: er hat beniest; also muss es wahr sein. In Nurmhusen bedeutet das Niesen eines am Tage geborenen Menschen die Erfüllung der augenblicklichen Hoffnung, das Niesen eines in der Nacht geborenen Menschen die Nichterfüllung. In Siuxt hat das Niesen an jedem Tage seine besondere Bedeutung: das Niesen am Montag weist auf die Ankunft von Gästen hin, am Dienstag auf Tränen, am Mittwoch auf Liebe, am Donnerstag auf Ruhm, am Freitag auf Freude, am Sonnabend auf Anfeindung und Neid A. X, 1, 211; durch Niesen ein böses Omen wegschaffen (U.). Refl. -tiês, plötzlich kurz niesen.

Avots: ME I, 54