dūša

dũša, das leibliche und seelische Befinden (synonym mit sirds).

1) als Subj.: dūša īstā vietā, das Herz sitzt auf dem rechten Fleck.
man tāda ve̦ca dūša Kav. tev ir stipra dūša, du kannst viel vertragen. tuo mana dūša nene̦s, das vertrage ich nicht. man dūša apskrienas, apte̦kas, man me̦tas slikta dūša od. nelabi ap dūšu, mir wird es übel. viņam paliek pliekana dūša, viņam nuolekst dūša, es wird ihm flau zu Mut. dūša sapluok, sašļūk. der Mut sinkt. dūša viņam laistās, er ist hungrig Kav. tam dūša kâ miets od. kâ zvē̦ram; tam briesmīga dūša, der hat ungeheure Courage, der kann alles ertragen. tam dūša kâ miets, sirds kâ plāksteri, od. kâ siets, sagt man ironisch von einem Feigen und Weichherzigen;

2) Als Präd. oder adverbial: viņš tagad dūšā od. pilnā dūšā, er ist betrunken;
viņš tukšā dūšā. er ist nüchtern, hat weder gegessen, noch getrunken. tukšā dūšā [vgl. li. añt tuščiõs dũšios "auf den nüchternen Magen "] nedrīkst peldēt;

3) als Obj.: dūšu kam aizduot. jem. erzürnen,
gew. dusmas aizd. A. VIII, 1. 66. dūšu meklēt. betrübt sein Wain. dūšu nevajaga nuolaist, dūšu piesiet. das Herz kräftigen (mit Essen und Trinken). dūšu saņemt, Mut fassen. dūšu uztaisīt, ietaisīt. sich einen Rausch anlegen: kāds vīrs bij ietaisījis dūšeli. hatte sich ein Räuschchen angelegt LP. VII, 53; krietnu dūšu ietaisījis. einen gründlichen Rausch VII, 57. dūšu zaudēt, den Mut verlieren;

4) abhängig von Präp.: viņš strādāja ar visu dūšu Kaudz. M. iet pie dūšas, schmecken:
man pat darbinieka putra ietu pie dūšas; - tâ e̦smu izsalcis LP. I, 187. [Während apr. dūsi "Seele" wenigstens in der Bed. durchs Slavische beeinflusst ist. und li. dūšià (acc. dũšia,) "Seele, Empfindung, Herz " sicherlich aus dem Slavischen entlehnt ist. kann le. dũša der abweichenden Bedeutung wegen nicht leicht als ein Lehnwort aufgefasst werden (als solches würde es wohl auch eher * dùša lauten. vgl. serb. acc. s. dûšu und IF. XXXIII, 117; zu le. ū stimmt apr. im acc. doūsin), sondern ist eher mit slav. duša "Seele " verwandt und zwar mit dem Vokalismus von li. dūsė´ti "schwer aufatmen" und slav. dyxati "atmen ", poln. dysze (plur., fem.) "Zuglöcher im brennenden Kohlenmeiler ". Nur wenn die angebliche Nebenform duoša wirklich alt wäre, könnte wohl auch dũša entlehnt sein und fürs aruss. душа eine entsprechende Bedeutung vorausgesetzt werden.]

Avots: ME I, 530


dūša

dũša: sirdi manu, dašu manu BW. 24486. vaile, manu lē̦tu dūšu! drīz dziedāju, drīz raudāju BWp. 124, 1. man palika uz viņu ļauna d., ich wurde auf ihn böse Strasden. (Plur.) nuo visām dūšām saņemšuos, ich werde mich mit aller Kraft zusammennehmen Sonnaxt.

Avots: EH I, 348, 349