putra
putra (li. putrà),
1) die Grütze (Gries), der Brei
U.: Sprw. kāda putra, tāds mieturs, wie die Grütze, so der Quirl, wie der Ast, so der Quast St., Manz. kādu putru izvārīsi, tādu izstrēbsi. vārās kā putras katls. tas vairs putras nestrēbs, sagt man von einem Verstorbenen, putra rītā, vakarā, rudzu putra launagā, - so sagen die Knechte vom schlechten Essen, das sie beim Wirt bekommen Etn. IV, 76. bieza putra, dicker Brei, Dickgrütze; plāna od. šķīsta (Salis) p., dünne Grütze, Grützsuppe; miežu, auzu p., Gersten-, Haferbrei od. -grütze; iejavu (Grünh.) od. iejava (N.-Bartau) p., ein aus Brotteig gekochter Brei; mīknas p., ein Brei aus Brotteig; se̦sku putra, eine halbdicke Gerstengrütze, mit Schaffleisch gekocht Windau; tauku p., eine mit Fett od. Fleisch gekochte Grützsuppe Etn. I, 17; uogu p., Beerensaft St., Bergm, n. U. plāna putra vāciešam, soll heissen: für den Deutschen gut genug U. bre̦ndvīnu iz putras laist, Branntwein zum ersten Male abziehen Bergm. n. U.;
2) fig.: ātra (U., Mag. XIII, 2, 54) od. karsta (Grünh.) putra od. karstas putras strēbējs, ein Hitzkopf;
teļa p., Schimpfwort: tu, puisīti, teļa putra, tu meitiņas nepazini BW. 6414;
3) genitivische Verbindungen: putru baļļa, ein Schimpfwort U.; putru bārda, ein Milchbart
U.; putras bikse, ein leichtsinniger Mensch Wessen; putru muižnieks od. putru vācietis, verächtliche Bezeichnung unbedeutender, armer Deutscher und Edelleute U.; putru vē̦dars, ein Schimpfwort U. Da das Wort auch im Li. sehr verbreitet ist, wo sonst sichere Lehnwörter aus dem Finnischen nicht aitgemein üblich sind und anscheinend aus dem Li. auch ins Weissr. und Kleinr. eingedrungen ist, so ist Entlehnung (s. BB. XXI, 121) aus dem Finnischen nicht wahrscheinlich, und das Wort wohl echt baltisch (zu li. pùsti "schwellen" gehörig?), s. Thomsen Berörtnger 210, Persson Beitr. 2431. Gegen Entiehnung zeugen auch li. pùtera (= putrà) und pūtelis "avižinis valgis", s. Būga PFB. LXVI, 245 (nach ihm bedeutete das Wort ursprüngüch etwa eine flüssige Kotmasse).
Avots: ME III, 442
1) die Grütze (Gries), der Brei
U.: Sprw. kāda putra, tāds mieturs, wie die Grütze, so der Quirl, wie der Ast, so der Quast St., Manz. kādu putru izvārīsi, tādu izstrēbsi. vārās kā putras katls. tas vairs putras nestrēbs, sagt man von einem Verstorbenen, putra rītā, vakarā, rudzu putra launagā, - so sagen die Knechte vom schlechten Essen, das sie beim Wirt bekommen Etn. IV, 76. bieza putra, dicker Brei, Dickgrütze; plāna od. šķīsta (Salis) p., dünne Grütze, Grützsuppe; miežu, auzu p., Gersten-, Haferbrei od. -grütze; iejavu (Grünh.) od. iejava (N.-Bartau) p., ein aus Brotteig gekochter Brei; mīknas p., ein Brei aus Brotteig; se̦sku putra, eine halbdicke Gerstengrütze, mit Schaffleisch gekocht Windau; tauku p., eine mit Fett od. Fleisch gekochte Grützsuppe Etn. I, 17; uogu p., Beerensaft St., Bergm, n. U. plāna putra vāciešam, soll heissen: für den Deutschen gut genug U. bre̦ndvīnu iz putras laist, Branntwein zum ersten Male abziehen Bergm. n. U.;
2) fig.: ātra (U., Mag. XIII, 2, 54) od. karsta (Grünh.) putra od. karstas putras strēbējs, ein Hitzkopf;
teļa p., Schimpfwort: tu, puisīti, teļa putra, tu meitiņas nepazini BW. 6414;
3) genitivische Verbindungen: putru baļļa, ein Schimpfwort U.; putru bārda, ein Milchbart
U.; putras bikse, ein leichtsinniger Mensch Wessen; putru muižnieks od. putru vācietis, verächtliche Bezeichnung unbedeutender, armer Deutscher und Edelleute U.; putru vē̦dars, ein Schimpfwort U. Da das Wort auch im Li. sehr verbreitet ist, wo sonst sichere Lehnwörter aus dem Finnischen nicht aitgemein üblich sind und anscheinend aus dem Li. auch ins Weissr. und Kleinr. eingedrungen ist, so ist Entlehnung (s. BB. XXI, 121) aus dem Finnischen nicht wahrscheinlich, und das Wort wohl echt baltisch (zu li. pùsti "schwellen" gehörig?), s. Thomsen Berörtnger 210, Persson Beitr. 2431. Gegen Entiehnung zeugen auch li. pùtera (= putrà) und pūtelis "avižinis valgis", s. Būga PFB. LXVI, 245 (nach ihm bedeutete das Wort ursprüngüch etwa eine flüssige Kotmasse).
Avots: ME III, 442