sala
I sala (li. salá "Insel"),
1) eine Insel, ein Holm;
2) eine Höhe im Morast
U.: ne tev bija ielīguot tādā purva saliņā! BW. 24212, 1;
3) "meža zeme, nuo mājām tālu atstāvuošs zemes gabals" Freiziņ;
4) saliņa "ein Fichtenoder Kiefernwäldchen"
Mar.; apšu sala, eine Espenwaldung Lubn.; bē̦rzu sala, ein abgesondertes Birkenwäldchen im grossen Walde U. Rozwadowski bezieht es Mater. i prace II, 348 f. (s. auch Walde Wrtb. 2 388 unter insula) auf eine Verbalwurzel mit der Bed. "schütten, werfen" und verweist auf li. ãtsala (so Jušk.; nach Šlapelis atsalá) "Sandbank". Aber für eine Wurzel sel- mit der Bed. "schütten, werfen" fehlt es an sichern Belegen, und statt des einfachen sala wäre eine präfigierte Form zu erwarten. Li. ãtsala aber bedeutet auch (oder eigentlich?) "sinulus aquae stantis, incisus in fluminis ripam" (so nach Būga KSn. I, 279) und gehört nach Būga zu li. sálti "fliessen" und selė´ti "citissime accurrere", sowie apr. salus "Regenbach" (wozu wohl auch gr. ἄλλομαι und la. saliō "springe" u. a. bei Walde Vrgl. Wrtb. II, 505); zur Bed. des li. atsala vgl. le. attaka 4 und 5. Auf dasselbe li. sálti "fliessen" bezieht nun Būga l. c. auch li. salà "lnsel", aber das nicht präfigiette salá kann in diesem Fall unmöglich von Anfang an diese Bed. gehabt haben. Man erwartet dafür vielmehr ein *ap(i)sala, indem salá (wie slav. ostrovъ, s. Meillet Rev. d. ét. slaves VII, 8) ursprünglich wohl eine Flussinsel war und etwas "Umflossenes" war. Sollte salá für ein *ap(i)sala eingetreten sein (vgl. etwa le. viņā saulē, in jener Welt, für viņā pasaulē), als das zugrunde liegende Verbum nicht mehr allgemein bekannt war und die Bed. des ap- daher hier missverstanden werden konnte? - Vgt. auch Thomsen Beröringer 214.
Avots: ME II, 664
1) eine Insel, ein Holm;
2) eine Höhe im Morast
U.: ne tev bija ielīguot tādā purva saliņā! BW. 24212, 1;
3) "meža zeme, nuo mājām tālu atstāvuošs zemes gabals" Freiziņ;
4) saliņa "ein Fichtenoder Kiefernwäldchen"
Mar.; apšu sala, eine Espenwaldung Lubn.; bē̦rzu sala, ein abgesondertes Birkenwäldchen im grossen Walde U. Rozwadowski bezieht es Mater. i prace II, 348 f. (s. auch Walde Wrtb. 2 388 unter insula) auf eine Verbalwurzel mit der Bed. "schütten, werfen" und verweist auf li. ãtsala (so Jušk.; nach Šlapelis atsalá) "Sandbank". Aber für eine Wurzel sel- mit der Bed. "schütten, werfen" fehlt es an sichern Belegen, und statt des einfachen sala wäre eine präfigierte Form zu erwarten. Li. ãtsala aber bedeutet auch (oder eigentlich?) "sinulus aquae stantis, incisus in fluminis ripam" (so nach Būga KSn. I, 279) und gehört nach Būga zu li. sálti "fliessen" und selė´ti "citissime accurrere", sowie apr. salus "Regenbach" (wozu wohl auch gr. ἄλλομαι und la. saliō "springe" u. a. bei Walde Vrgl. Wrtb. II, 505); zur Bed. des li. atsala vgl. le. attaka 4 und 5. Auf dasselbe li. sálti "fliessen" bezieht nun Būga l. c. auch li. salà "lnsel", aber das nicht präfigiette salá kann in diesem Fall unmöglich von Anfang an diese Bed. gehabt haben. Man erwartet dafür vielmehr ein *ap(i)sala, indem salá (wie slav. ostrovъ, s. Meillet Rev. d. ét. slaves VII, 8) ursprünglich wohl eine Flussinsel war und etwas "Umflossenes" war. Sollte salá für ein *ap(i)sala eingetreten sein (vgl. etwa le. viņā saulē, in jener Welt, für viņā pasaulē), als das zugrunde liegende Verbum nicht mehr allgemein bekannt war und die Bed. des ap- daher hier missverstanden werden konnte? - Vgt. auch Thomsen Beröringer 214.
Avots: ME II, 664