Dēkla

Dē̦kla, [Dẽkļa, Dêkle [RKr. XVI, 228 1], die Schicksalsgöttin. - Sie haben noch eine Göttin gehabt, die Dē̦kla genannt, dieselbe hat die Kinder, wann sie geboren, eingewieget Einhorn. Dē̦kla, Göttin der Säuglinge und Pflegerin der Wiegenkinder, die denselben Schlaf und Gedeihen geben solle. Von dēt, legen, warten, pflegen, und besonders pupu dēt, die Brust zu saugen geben Stender Gramm. 262. Nach Bielenstein LSpr. I, 293 u. Leskien Nom. 503 zu dēt, also die Setzende, Bestimmende, nach Lautenbach aber RKr. IX, 6 zu ai. dháyati "saugt" als die "Säugende"; nach Pogodin Журн. Минист. Просв. СССLII, 98 ist Dē̦kla die russ. heilige Thekla, was aber höchst unwahrscheinlich ist. In den Volksliedern ist Dē̦kla oft nur ein Beiname der Laima, der lett. Schicksalsgöttin: Dē̦kla, Dē̦kla, Laima, Laima, tu vienādi nedarīji BW. 1218; 6629. Dē̦kla, Laima, tā zināja 8631. Oft wird Dē̦kla mit Laima promiscue gebraucht: es redzēju savu Laimi (Var.: savu Dēkli) 9188. Wie die Laima, so bestimmt auch Dē̦kla das Schicksal, das Leben (mūžu lemj, liek, kaŗ 1119, 6; 1200, 1216; hilft den gebärenden Frauen 1076, 1118; vergiesst Tränen, wenn ein Mädchen zur Welt kommt, dem ein unglückliches, unsittliches Leben bevorsteht 1225, bestimmt die Freier den Mädchen). Zuweilen erscheinen Laima und Dē̦kla im VL. als zwei verschiedene Gottheiten: Laima, Laima, Dē̦kla, Dē̦kla, jūs vienādi nedarāt 1218, 2. In den Märchen kommt einmal sogar der Plur. von Dē̦kla vor: viņš griezies pie Dē̦klām [echt?] LP. VII, 521. [Dêkla 2 Tr., Dẽkla (mit ē nach Dẽkļa, Dẽkle?) RKr. XVI, 228 1.]

Kļūdu labojums:
liek, kaŗ, 11196, = liek, kaŗ 1199,6

Avots: ME I, 462