jà -, jã - Barbern, Präfix zur Bildung des sogenannten Debitivs. Der Debitiv erscheint immer in der
dritten Person des Präsens, mit Ausnahme von
jàbût. In der Schriftsprache drückt der Debitiv die Notwendigkeit aus:
man bija jāē̦d, ich musste essen; man siens (dial.
sienu) jāpļauj, ich muss Heu mähen. tev būs mani jāpavada, du wirst mich begleiten müssen BW. 18005, 3. Im Volksliede aber und in alten Schriften, z. B. bei Manz., Bezeichnet der Debit ausser der Notwendigkeit auch
1) den Zweck: devu savu kumeliņu ruožu dārzu jāecē, ich gab mein Rösslein, um den Rosengarten zu eggen BW. 3523, 9
(Peterskapelle, Zirsten, Marzen). tuo (gredzeniņu) neduošu jānuomauc, ihn (den Ring) werde ich nicht abzuziehen geben BW. 6228 (AP., Praulen, Friedrichswalde, Sesswegen, Bermohn, Lodenhof, Lasdohn);
2) den Ort der Handlung: lai paliek galuotnīte, putnīniem (= putniņiem) jāuzme̦tas, mag der Wipfel stehen bleiben, wo die Vögel sich niederlassen könnten BW. 2765 (AP.);
3) das Objekt:
tiem nebij jāē̦d, sie hatten nicht zu essen (= keine Nahrung) Manz.
[Vgl. Le. Gr. § 690 und 759 - 60.]Avots: ME II,
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